KI-Challenge
Begleitend zur Veröffentlichung der Lehr- und Lernmaterialien KI im MINT-Unterricht schrieb Science on Stage Deutschland im August 2024 einen europaweiten Wettbewerb für MINT-Lehrkräfte und ihre Schüler*innen aus. Gesucht wurden innovative Unterrichtsprojekte, die mithilfe künstlicher Intelligenz Lösungen für regionale oder globale Herausforderungen unserer Zeit erarbeiten.
In zahlreichen Ländern wurden Teams aktiv und entwickelten über mehrere Monate im Rahmen des Unterrichts oder in Arbeitsgemeinschaften kreative KI-Anwendungen mit gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Relevanz. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist erreichten uns Dutzende Bewerbungen aus 17 Ländern, in die über 400 Teilnehmende involviert waren. Eine internationale Jury wählte die zehn besten Projekte aus, die zum großen Finale am 6. Juni 2025 in Berlin eingeladen wurden.
Der Wettbewerb wurde im Zusammenhang mit unserem Material KI im MINT-Unterricht konzipiert. Europaweit waren Schüler*innen und ihre Lehrkräfte aufgerufen,
- eine regionale oder globale Herausforderung zu identifizieren,
- zu untersuchen, wie KI zur Lösung dieses Problems beitragen kann,
- ihre eigene KI-Anwendung zu entwerfen, zu programmieren und zu verfeinern.
Die Bewerbungsvoraussetzungen
Teilnehmen konnten europäische MINT-Lehrkräfte der Primar- und Sekundarstufe sowie angehende Lehrkräfte mit ihren Schüler*innen. Dazu sollten sie ein Projekt mit ihren Schüler*innen entwickeln und die Umsetzung in englischer Sprache in Form eines Posters und Kurzfilms (max. 2 Minuten) dokumentieren. Der Einsendezeitraum endete am 23. Februar 2025.
Kriterien
Kreativität, Aktivität der Schüler*innen, Einbeziehung des Umfelds (Schule, Stadt, Region), Innovation, Nachhaltigkeit, Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis, Lernzuwachs im Bereich KI und Präsentation der Ergebnisse.
Welche Preise wurden vergeben?
- Für die Lehrkräfte der ersten drei Gewinnerteams: Teilnahme am nächsten Europäischen Science on Stage Festival (28. bis 31. Mai 2026 in Klaipėda, Litauen)
- Für die Schüler*innen der Finalteams: Rucksäcke und/oder Trinkflaschen, Urkunden
- Alle Bewerber*innen erhielten ein personalisiertes Teilnahmezertifikat.
Die Finalisten
Die zehn ausgewählten Projekte aus acht europäischen Ländern zeigten eindrucksvoll, wie der gezielte Einsatz von künstlicher Intelligenz der Gesellschaft, der Umwelt oder lokalen Gemeinschaften zugutekommen kann. Sie überzeugten durch Unternehmergeist, kreative und innovative Herangehensweisen, großes Engagement und sichtbare Lernfortschritte der Schüler*innen. Auch die aussagekräftige Präsentation der Ergebnisse trug zu ihrem Erfolg bei.
Beim Finale in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin am 6. Juni stellten die Teams – je zwei Lehrkräfte und drei Schüler*innen – ihre Projekte in kreativen Kurzpräsentationen auf der Bühne und an Ständen vor. Erfahren Sie mehr über die zehn Finalprojekte und sehen Sie sich die Projektvideos und Poster an.
„A la recherche du temps perdu" aus Vittorio Veneto, Italien
Dieses Projekt der Lehrerin Conny Fornelli und ihrer Schüler*innen der 5. Klasse der Grundschule A. Parravicini soll an Alzheimer oder Demenz erkrankte Menschen mit einem KI-Assistenten unterstützen, der darauf trainiert ist, ihre häusliche Umgebung und typische Alltagsgegenstände zu erkennen. Hier geht es zum Poster und zum Projektvideo.
„Saving Patella Ferruginea" aus Algeciras, Spanien
Dieses nachhaltigkeitsorientierte Projekt der Schule La Inmaculada erforscht das Meeresleben und stellt eine Lösung zum Schutz einer bedrohten Napfschneckenart vor. Ein trainiertes Machine-Learning-Modell wird dabei in ein autonomes Überwachungssystem integriert – ein Beispiel dafür, wie innovative Technologien zum Erhalt der Biodiversität beitragen können. Hier finden Sie das Poster und das Projektvideo.
„See4me" aus Ankara, Türkei
Ein Team der Berufsschule Atatürk Mesleki ve Teknik Anadolu Lisesi entwickelte, trainierte und testete KI-gestützte Anwendungen, die sehbehinderten Menschen dabei helfen sollen, sich im Alltag besser zurechtzufinden. Sehen Sie hier das Poster und das Projektvideo.
„Intelligent Nose – AI for honeytype detecting" aus Soest, Deutschland
Dieses praxisorientierte Projekt des Archegymnasiums Soest entwickelt eine KI-basierte Lösung zur Analyse von Honigproben mit dem Ziel, kostenintensive Labortestungen zu ersetzen. Hier geht es zum Poster und zum Projektvideo.
„Predictive AI saves our planet" aus Dorchester, Vereinigtes Königreich
Das nachhaltigkeitsorientierte Projekt eines Teams der Thomas Hardye School untersucht, wie illegale Fischerei durch den Einsatz KI-gestützter Überwachung verhindert oder geahndet werden könnte. Sehen Sie hier das Poster und das Projektvideo.
„Eco Guard – together for clean air“ aus Kobylanka, Polen
Das Projekt der Szkoła Podstawowa w Kobylance legt großen Wert auf die Einbindung des lokalen Umfelds. Die Schüler*innen entwickelten eine Drohne sowie eine mobile App, um die Luftqualität zu analysieren, Verschmutzungsquellen zu erkennen und Gefahren vorherzusagen – mit dem Ziel, die Lebensqualität in ihrer Heimatregion zu verbessern. Hier finden Sie das Poster und das Projektvideo.
„AI in Action: Smart hazelnut sorters“ aus Istanbul, Türkei
Ein auf Nachhaltigkeit und Unternehmertum ausgerichtetes Projekt der Açı Schools, bei dem junge Schüler*innen mithilfe von Crafting, Robotik und maschinellem Lernen innovative Lösungen für die türkische Haselnussindustrie entwickeln. Hier geht es zum Poster und zum Projektvideo.
„Smart (AI) firefighting system“ aus Esmoriz, Portugal
Das Team des Agrupamento de Escolas de Esmoriz - Ovar Norte untersuchte Maßnahmen zur Erkennung und Bekämpfung von Waldbränden mittels sensorbasierten Systemen im Vergleich zu KI-gestützten Ansätzen. Dabei entwickelten sie zwei sich ergänzende Lösungen zur Bekämpfung eines wachsenden Umweltproblems. Sehen Sie hier das Poster und das Projektvideo.
„Emotionale Botanik“ and „FeelosophAI“ aus Heraklion und Thessaloniki, Griechenland
Zwei Teams vom Anatolia College und 1st EKFE of Heraklion erkundeten neue Wege, mit Gefühlen umzugehen und diese zu verstehen. Das Projekt „Emotionale Botanik: Whispers in the garden, Gossip that doesn’t hurt“ untersucht Pflanzen als empfindsame Lebewesen. Es misst und fördert ihr Wohlbefinden mithilfe KI-gestützter Systeme. Hier geht es zum Poster und zum Projektvideo.
Das Projekt „FeelosophAI: When silence says more than words ever could“ zielt darauf ab, Emotionen von Kindern mit Autismus durch KI-gestützte Analyse von Zeichnungen und Körpersprache besser zu erkennen. Hier finden Sie das Poster und das Projektvideo.
Die Gewinner*innen
Bei der Finalveranstaltung kamen rund 100 Gäste, Schüler*innen und Lehrkräfte in Berlin zusammen, um die Leistungen der Finalteams zu feiern und sich von ihrem Ideenreichtum und Engagement inspirieren zu lassen. Eine Fachjury begutachtete alle zehn Projekte und wählten die drei besten aus.
Die feierliche Preisverleihung wurde mit einem Grußwort von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey eröffnet. Ihre Unterstützung setzte ein starkes Zeichen für die Relevanz von Bildung, Technologie und Zukunftskompetenz. Hören Sie Frau Giffey dazu auch in diesem Kurzinterview nach der Preisverleihung.
Auf das Siegertreppchen schafften es: "Eco Guard – Together for clean air" aus Polen (3. Platz), "Predictive AI saves our planet" aus England (2. Platz) und "Intelligent Nose – AI for honeytype detecting" aus Soest in Nordrhein-Westfalen (1. Platz). Mehr über die Gewinner erfahren Sie hier.
Die Gewinnerteams und Laudatorinnen der KI-Challenge
von links nach rechts: Liliana Fernandes (Jury), Indra Hadeler (Gesamtmetall), Franziska Giffey (Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betrieb), Stefanie Schlunk (Geschäftsführung Science on Stage), Beatrice Bracklo & Afra Müller (Amazon)
Laudatio Franziska Giffey
3. Platz: Eco Guard – together for clean air (Polen) mit Frau Hadeler
2. Platz: Predictive AI saves our planet (Vereinigtes Königreich) mit Frau Bracklo
1. Platz: Intelligent Nose – AI for honeytype detecting (Deutschland) mit Frau Giffey
Wirkung
„Ich finde es einfach großartig, wie engagierte Lehrerinnen und Lehrer, aber auch tolle Schülerinnen und Schüler hier zusammengebracht und unterstützt werden, um die Innovationen der Zukunft zu entwickeln – und dass das auch noch mit europäischen Partnern passiert, ist natürlich etwas, was sehr viel Zuversicht bedeutet.“ Franziska Giffey im Interview beim KI-Challenge-Finale, 6. Juni 2025
Wir freuen über diese und viele weitere positive Rückmeldungen zur KI-Challenge. Erfahren Sie hier mehr über die Wirkung des Wettbewerbs in Zahlen, Bildern und Zitaten.
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Ansprechpartnerin
Nadine Püschel
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