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Produktion von Äpfeln

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Überblick

Primarstufe, Sekundarstufe

Grundschule, Sachunterricht, Biologie, Geographie

Nachhaltigkeit

Deutsch

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Stichworte: Apfelsorten; importiert/lokal; ökologischer/nicht-ökologischer Landbau; Biodiversität; "Food Miles"
Fächer: Biologie, Geografie, Hauswirtschaft
Altersstufe der Schüler*innen: 7-17
Zeitrahmen: abhängig von der Aktivität
Kooperation: die Gemeinde, lokale Apfelproduzent*innen, lokale Landwirt*innen, lokaler Supermarkt

    

Inhalt

Zusammenfassung
Lebenszyklus eines Apfels
Lokale Äpfel kaufen
Vergleich der Apfelproduktion

Zusammenfassung

Im Teil Produktion von Äpfeln lernen die Schüler*innen den Lebenszyklus eines Apfelbaums kennen. Durch einen Vergleich zwischen lokal angebauten Äpfeln und aus Übersee importierten Äpfeln untersuchen die Schüler*innen die Konzepte des Kohlendioxid-Fußabdrucks und der "Food Miles".

Sie lernen verschiedene Anbaumethoden kennen und deren Einfluss auf Biodiversität, Klima und Bodenbeschaffenheit. Dabei werden Fähigkeiten zum Lesen und Interpretieren wissenschaftlicher Daten geübt. Sie können auch kreativ werden, indem sie sich Rollenspiele ausdenken und Flyer gestalten.

Woher kommen die Äpfel, die es im Supermarkt zu kaufen gibt?

 

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Lebenszyklus eines Apfelbaums

In diesem Abschnitt lernen die Schüler*innen den Lebenszyklus eines Apfelbaums kennen und verknüpfen Aussagen mit Abbildungen.

Die Aktivität ist geeignet für Schüler*innen ab 7 Jahren.

 

Einstieg

  • Was ist der Lebenszyklus eines Apfels?
  • Die Schüler*innen halten einen Apfel in der Hand und diskutieren darüber, was die Frucht ist.
  • Wo sind die Kerne?

Aufgabe für die Schüler*innen

  • Die Schüler*innen haben eine Reihe von Fotos, die den Lebenszyklus eines Apfels nachbilden.
  • Verwenden Sie die das Arbeitsblatt mit Erklärungen und Fotos. Download Arbeitsblatt als PDF oder docx-Datei.
  • Die Schüler*innen arbeiten in Gruppen.
  • Können sie die Fotos und Aussagen zu einem Lebenszyklus einordnen? (Bitte beachten Sie, dass die Aussagen und Fotos nicht 1:1 übereinstimmen – wir wollen, dass die Schüler*innen diskutieren, nicht einfach nur zuordnen).
  • Der Lebenszyklus hat weder einen Anfang noch ein Ende.
  • Was ist das Entscheidende am Lebenszyklus?

Nächster Schritt

  • Apfelkerne/Samen werden gesammelt und wachsen gelassen.
  • Informieren Sie die Schüler*innen, dass es lange dauern kann bis die Samen keimen. Manche Samen müssen auch zum Keimen Frost abbekommen. Hierfür können die Kerne alternativ für ein paar Tage in eine Gerfriertruhe gelegt werden.
  • Die Nachkommen aus dem Samen könnten sich von dem Apfel unterscheiden, der die Samen produziert hat.
  • Es wird besprochen, warum die meisten Apfelbäume veredelt und nicht aus Samen gezogen werden, damit alle Früchte gleich sind.

Lokale Äpfel kaufen

In dieser Aktivität vergleichen die Schüler*innen im April europäische Äpfel mit importierten Äpfeln aus Neuseeland im Hinblick auf den Kohlendioxid-Fußabdruck und das Konzept der „Food Miles“. Sie lernen auch, wie Sie gegenüber Menschen argumentieren können, die nur am Preis und nicht an der Herkunft interessiert sind.

Dies Aktivität ist geeignet für Schüler*innen ab 11 Jahren.

 

Einstieg

  • Hausaufgabe: Die Schüler*innen sollen im örtlichen Supermarkt recherchieren, woher die dort angebotenen Äpfel ursprünglich stammen.
  • Führen Sie zunächst ein Brainstorming mit einer Weltkarte durch, auf der vermerkt wird, woher die Äpfel im Supermarkt kommen. Download der Weltkarte hier als PDF oder docx-Datei.

Erste Aufgabe für Schüler*innen

  • Ein Arbeitsblatt mit einer Abbildung und einer Tabelle nach M. Blanke; B. Burdick (2005) wird ausgeteilt. Download des Arbeitsblattes hier als PDF oder docx-Datei
  • Die Schüler*innen analysieren die Tabelle und vergleichen die Energiekosten für einheimische und importierte Äpfel.
  • Die Schüler*innen sprechen in der Klasse über ihre Ergebnisse. Zwei Aspekte sind dabei von Interesse:
  1. Die Energiekosten für den Transport sind sehr hoch, was bedeutet dass der Kauf lokaler Produkte eine gute Wahl ist.
  2. Der Individualverkehr mit dem Auto verbraucht viel Energie. Deshalb ist der Einkauf mit dem Fahrrad oder zu Fuß besser.

Zweite Aufgabe für Schüler*innen

  • Die Anweisungen für das Rollenspiel werden ausgeteilt. Download der Anweisungen als PDF oder docx-Datei.
  • Mithilfe eines Rollenspiels stellen die Schüler*innen eine Situation nach, in der sie Personen aufklären, die sich bisher kaum oder keine Gedanken über die Herkunft von Lebensmitteln gemacht haben und überwiegend preisorientiert einkaufen.
  • Um auf möglicherweise unwissende Personen reagieren zu können, werden sie aufgefordert, mögliche Argumente und Fakten zu sammeln, sie in eine Rangfolge zu bringen und dann ein Gespräch aufzuschreiben.

Vergleich der Apfelproduktion

Diese Aktivität besteht aus zwei Teilen, die das Bewusstsein für verschiedene Anbaumethoden und deren Auswirkungen auf die Umwelt schärfen sollen.

Im ersten Teil lernen die Schüler*innen den Unterschied zwischen biologisch angebauten Äpfeln und konventionell angebauten Äpfeln kennen.

Im zweiten Teil lernen die Schüler*innen die Unterschiede zwischen den Methoden des biologischen und konventionellen Anbaus kennen.

Diese Aktivität ist geeignet für Schüler*innen ab 11 Jahren.

Einstieg

  • Den Schüler*innen werden zwei Bilder gezeigt, das erste zeigt eine Streuobstwiese, das zweite eine moderne Apfelplantage.
  • Besuchen Sie eine Apfelplantage, falls es in der Nähe eine gibt.

Erste Aufgabe für die Schüler*innen

  • Die Schüler*innen werden gebeten, einen einführenden Text über die Apfelproduktion zu lesen. Danach bearbeiten sie das H5P-Modul. Sie finden beide Materialien unten.

Zweite Aufgabe für die Schüler*innen

  • Diskussion der gewonnenen Informationen unter Angabe möglicher Gründe, warum sich der heutige Apfelanbau vom historischen Anbau auf Streuobstwiesen unterscheidet.
Apfelproduktion biologisch
© Michael Strobel, CC0, via Pixabay
Bioapfelplantage
Apfelplantage konventionell
© AnRo0002, CC0, via Wikimedia Commons
Moderne konventionelle Apfelplantage

Die kommerzielle Landwirtschaft hat sich in den letzten dreißig Jahren stark verändert. Während früher großkronige, hochstämmige und damit arbeitsintensive Apfelbäume dominierten, wachsen in den heutigen Apfelplantage fast ausschließlich um niederstämmige Formen. Aufgrund der geringen Höhe können zehn- bis zwanzigmal so viele Bäume in Reihen gepflanzt werden. Die Zuchtziele konzentrieren sich auf einen guten Ertrag, gleichbleibende Qualität in Größe, Farbe, Geschmack und Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge. Es werden nur wenige ausgewählte Apfelsorten angebaut und teilweise maschinell geerntet. Zur Bodenpflege, zum Pflanzenschutz und zur Düngung werden vollmechanisierte Geräte eingesetzt. Zum Beschneiden werden hydraulisch oder pneumatisch betriebene Scheren und Sägen verwendet.

Die Streuobstwiese ist die traditionelle Form des Obstanbaus. Für den Markt sind sie heute von geringer Bedeutung. In den Streuobstwiesen stehen meist Bäume unterschiedlichen Alters und verschiedener Obstarten und -sorten verstreut. Innerhalb Deutschlands sind die Streuobstwiesen zwischen 1965 und heute um etwa 50 Prozent zurückgegangen.

Dies ist vor allem auf groß angelegte Rodungsarbeiten in den 1970er Jahren zurückzuführen. Inzwischen hat ein Umdenken in Bezug auf den Obstbau stattgefunden: Wissenschaftliche Studien weisen auf die enorme Artenvielfalt und Bedeutung von Streuobstwiesen als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten hin. Bereits ein Apfelbaum kann Nahrung und Lebensraum für mehr als 3.000 Tier-, Insekten- und Pflanzenarten bieten.

Hier finden Sie das obige H5P-Modul nochmal als Quiz ohne die Hilfestellung der Fotos.

Einstieg

  • Nach einer Betrachtung der historischen und modernen Produktion wird der Fokus auf verschiedene Anbausysteme gelegt (für Schüler*innen, die sich auf den ökologischen und konventionellen Apfelanbau beschränken, werden integrierte Anbauansätze vernachlässigt).
  • Die Schüler*innen formulieren eine Hypothese, welche Form der Apfelproduktion die ökologisch und ökonomisch Beste ist.

Erste Aufgabe für die Schüler*innen

  • Wenn Äpfel bei Ihnen vor Ort angebaut werden, können die Schüler*innen eine Erhebung der Lebewesen durchführen, indem sie mit standardisierten Methoden Proben nehmen und die verschiedenen Arten zählen, die sie finden.
  • Die Probenentnahme erfolgt oberirdisch auf Blättern und im Boden mit einem Berlese-Trichter. Andere Methoden zum Sammeln von Arten von der Bodenoberfläche wären Fallgruben oder Malaise-Fallen zum Sammeln von Fluginsekten.
  • Die Schüler*innen erhalten eine modifizierte Grafik aus einem wissenschaftlichen Artikel von Tamburini et al. (2020) und werden aufgefordert, das Material zu analysieren. Hier Download des Arbeitsblattes als PDF oder docx-Datei. Die Ergebnisse der Analyse werden untereinander diskutiert, Hypothesen werden überprüft, eine Zusammenfassung/Schlussfolgerung wird verfasst.

Zweite Aufgabe für die Schüler*innen

  • Die Schüler*innen entwerfen einen Flyer, um zum einen konventionelle Apfelbäuer*innen zum Nachdenken über eine Änderung ihres Anbausystems anzuregen, und zum anderen die Verbraucher*innen zu informieren.
  • Die Flyer können in der Gemeinde verteilt werden, um diese einzubeziehen.

Autorinnen von An Apple a Day Keeps the Climate Okay: Sarah Eames (GB), Renata Flander (SI), Dagmar Isheim (DE)

Links zum Weiterleiten an Ihre Schüler*innen

  1. Der Begriff "Food Miles" beschreibt die Transportbilanz von Lebensmitteln. Siehe Definition unter https://en.wikipedia.org/wiki/Food_miles (letzter Zugriff: 29.09.2022)

  2. M. Blanke; B. Burdick (2005): Food (miles) for Thought, ESPR12(3) 125-127 (Abb.1 und Tabelle 2).

  3. Tamburini et al. (2020), Agricultural diversification promotes multiple ecosystem services without compromising yield, Agri Sci. Adv. 2020;6 (Fig.1).

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